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In welches Loch ich gefallen bin und was Du daraus mitnehmen kannst.

Heute teile ich eine Geschichte mit Dir, die mir gerade hilft achtsam und nachsichtig mit mir umzugehen.

Die Geschichte heißt Autobiographie in 5 Kapiteln und ist von Portia Nelson.  Ich habe sie das erste Mal gehört, als ich an einem MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) Kurs teilgenommen habe, um "besser" mit Stress umzugehen und zu lernen zu entspannen.

Im Anschluss an die kurze Geschichte erfährst Du, warum sie so wertvoll für mich ist.

Autobiopgraphie in 5 Kapiteln
von Portia Nelson

Kapitel 1
Ich gehe die Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig. Ich falle hinein. Ich bin verloren. Ich bin ohne Hoffnung. Es ist nicht meine Schuld. Es dauert endlos, wieder herauszukommen.

Kapitel 2
Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig. Ich tue so, als sähe ich es nicht. Ich falle wieder hinein. Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein. Aber es ist nicht meine Schuld. Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

Kapitel 3
Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig. Ich sehe es. Ich falle immer noch hinein … aus Gewohnheit. Meine Augen sind offen. Ich weiß, wo ich bin. Es ist meine Schuld. Ich komme sofort heraus.

Kapitel 4
Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig. Ich gehe darum herum.

Kapitel 5
Ich gehe eine andere Straße entlang.

Ich befinde mich gerade zwischen Kapitel zwei und drei. Das Überkapitel heißt bei mir: Pausen machen.

Das Loch heißt bei mir „Ich mache eine Pause, wenn ich zufrieden mit einem Ergebnis bin.“

In diesem Loch zu sein merke ich daran, dass ich müde bin.

Ich bin KO.

Ich bin genervt.

Es ist gerade sehr anstrengend für mich Informationen von außen oder  Tipps aufzunehmen.

Die Straße die mich dahin führt nennt sich „übertriebene Ehrgeiz-Straße“.

Mittlerweile ist mir sehr wohl bewusst, dass diese Straße keine schöne Straße ist. 

Trotzdem befinde ich mich wieder auf ihr, aus Gewohnheit. 

Denn diese Ehrgeiz-Straße bringt auch Erfolge und ein gutes Gefühl und bisher war sie ein wichtiger Teil meines Charakters und wie ich mich selbst definiere.

Und doch ist es gerade nicht angenehm und ich lerne dazu.

Ich lerne gerade auf die unangenehme Art, dass Pausen, für mich vor allem mentale Pausen wichtig sind, um meine Ziele weiter zu verfolgen. 

Meine Schwester Maja hat das gut mit einem Schwamm beschrieben - stell Dir Dein Gehirn wie einen Schwamm vor. Wenn Du beständig drauf rumdrückst, Lösungen suchst oder Wissen/Energie rausdrückst, aber nicht locker lässt oder die Möglichkeit sich vollzusaugen, dann ist der Schwamm einfach ausgedrückt.

Das Bild beschreibt es für mich gerade exzellent.

Was auch interessant für mich gerade ist: Ich weiß, diese Dinge. Ich beschäftige mich mit Achtsamkeit und Entspannung. Ich bin Yoga Lehrerin :))

Ich weiß, dass Pausen wichtig sind. Und ich weiß auch wie eine gute Pause geht und was mir Energie gibt.

Und gleichzeitig bringt dieses Wissen überhaupt nichts, wenn ich es nicht anwende.

Und! Diese Anwendung ist für mich wirklich anstrengend.

Und deswegen teile ich das heute so detailliert mit Dir:

Sicher hast Du auch Dinge, wo Du weißt, dass sie für Dich wichtig oder „richtig“ sind. Und Du setzt sie nicht um. Ein schönes Beispiel ist auch - eigene Grenzen kommunizieren oder vielleicht die eigenen Bedürfnisse vorne an anstatt hinten an zu stellen.

Was ist so ein typisches "Loch" bei Dir?

Mach Dir bewusst: Gerade anfangs muss sich ein verändertes Verhalten nicht gut anfühlen.

Marissa Pear sagt dazu so schön: Make the familiar unfamiliar and make the unfamiliar familiar.

Vor allem, wenn Du körperlich ko bist, fällt es häufig noch schwerer, Dinge zu tun, die eigentlich gut wären.

Mir hilft gerade diese Geschichte und Eigenverortung mit den Kapiteln, denn natürlich möchte ich zukünftig eine Straße gehen, die dieses Loch nicht für mich bereit hält.

Ich hoffe, die Geschichte ist ähnlich interessant und aufschlussreich für Dich.

Schreib mir Deine Gedanken gern auf in die Kommentare.

Achtsame Grüße
Deine Susan

Diesen Blogbeitrag kannst Du Dir auch beim "Eazy Breazy Podcast" als eingesprochene Episode anhören. Hier!

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