Sorge dich nicht - lebe! so lautet der Titel des bekannten Klassikers. Dabei springt einen das große und fette "lebe“ förmlich an, gefolgt von einem ebenfalls großen Ausrufe-Zeichen. Das sitzt. Ein lautes und direktes Buch, das verspricht „zu einem von Ängsten und Aufregung befreiten Leben zu finden“.
Auf den ersten Blick wirkt dieser Klassiker belehrend und fordernd. Fragen, die mir direkt durch den Kopf schossen:
Lebe ich also gar nicht?
Wird mein Leben aktuell von Sorgen und Ängsten bestimmt?
Möchte ich die Antworten auf diese Fragen wissen?
Diese Fragen bewirkten bei mir lange eine klare Ablehnung gegen das Buch. Sorge dich nicht - lebe, klingt nicht nach keinem Buch, dass man so einfach weg liest oder wobei man Spaß hat. Es klingt nach einem besser wissenden Schulbuch.
Warum habe ich es dennoch gelesen:
Weil es ein Familienbuch ist. Meine Omi hat es gelesen. Meine Mama hat es gelesen. Beide fanden es gut und beeindruckend.
Ich bin älter geworden und dachte: Es ist Zeit, dass ich mich meinen Vorurteilen (und vermutlich Ängsten) stelle.
Und nicht zu vergessen: Es ist ein Klassiker.
Die Überraschung
Bereits nach den ersten Seiten wird mir klar wie sehr Carnegie an seine Inhalte glaubt und wie sehr es sein Anliegen ist, Menschen zu einem selbstbestimmten und entspannteren Leben zu motivieren.
Dieser Funke ist sehr schnell auf mich über gesprungen! Ich war und bin nachhaltig sehr inspiriert.
Wider Erwarten hatte ich Spaß beim Lesen, habe gelacht, Dinge unterstrichen, mich hinterfragt und vor allem habe ich mich geistig entspannt.
AHA Moment 1: Die Angst vor der Angst
Vielleicht kennst du das: Du hast Angst vor etwas, dass (ganz eventuell) passieren könnte.
Die Situation ist noch nicht einmal in Sichtweite: Aber du hast Angst vor dem möglichen Ergebnis.
Ich hatte riesige Angst davor meinen Job zu kündigen, um mir eine Selbstständigkeit mit meinen eigenen Ideen aufzubauen. Dabei war die Angst die Kündigung auszusprechen größer als das Ungewisse, was auf mich wartete.
Die Auseinandersetzung mit Carnegie und Ängsten macht schnell klar: Jeder hat Ängste. Ängste gehören zum Menschsein dazu. Allein diese Gemeinsamkeit kann sehr entspannend wirken. Im ganzen Buch arbeitet Carnegie mit Beispielen und schließt ab mit „30 Erfahrungsberichten“ von Menschen, die ihre Ängste erfolgreich bekämpfen.
Dazu fiel mir auch eine Szene aus „Kevin - Allein zu Haus“ ein.
Ziemlich zum Ende hin unterhält sich Kevin mit dem gruseligen Nachbarn. Kevin erklärt ihm, wie er seine Angst vor dem Keller bekämpft hat:
„Wenn du genau hin siehst, ist es gar nicht so schlimm.“
Das ist ein sehr großes AHA für mich: Angst erkennen und annehmen.
Es ist ok, Angst zu haben. Angst gehört eben dazu. Angst zu haben ist jedoch „nur“ ein Zustand und keine Grenze.
AHA Moment 2: 3 Fehler, die jeder macht
Weiterhin hat mich die Empfehlung Carnegie’s sehr beeindruckt, sich täglich zu reflektieren. Dieses Vorgehen bringt sämtliches Handeln in die eigenen Hände: Raus aus dem Opfer-Modus, rein in die Selbstverantwortung!
Carnegie verweist auf Benjamin Franklin, der jeden Abend zur Selbstanalyse nutzte. So hat Franklin u.a. drei „Fehler“ an sich festgestellt, die sein tägliches Handeln negativ beeinflussten. Das waren:
- Zeit verschwenden
- sich über Kleinigkeiten ärgern
- mit Leuten Streiten und ihnen widersprechen (Vgl. S. 253, Dale Carnegie)
Im zweiten Schritt, nahm sich Franklin diese „Fehler“ einzeln vor und versuchte sie Schritt für Schritt aufzulösen.
Den Punkt „Zeit verschwenden“ habe ich mir direkt vorgenommen, weil ich aktuell das Gefühl habe nie fertig zu werden. Mein Tag könnte locker nochmal 24h mehr haben, um meinem gewollten Pensum gerecht zu werden.
Da das nicht der Fall ist, bin ich oft, ko, enttäuscht oder frustriert über mein gefühlt zu langsames Vorankommen.
Also frage ich mich abends:
- Wofür habe ich meine Zeit verwendet?
- Was davon war produktiv?
- Wie viel Zeit brauche ich für gewisse Dinge?
Meine erste Zwischenbilanz lautet: Weniger vornehmen und Priorisieren. Das gibt mir gerade ein produktiveres Gefühl und mehr Zufriedenheit.
AHA Moment 3: Lerne zu entspannen
Ein weiterer Aha-Moment war die Schlüsselrolle regelmäßiger Entspannung für mehr Energie und Zufriedenheit.
Für mich ist Entspannung stark an Belohnung geknüpft. Wenn ich etwas geschafft habe, dann kann ich mich entspannen. Ein Sonntag ist zum Entspannen da oder eben der Urlaub.
Carnegie sieht das anders und ich muss gestehen, es macht Sinn. Zusammengefasst habe ich mitgenommen:
- Ist man entspannt, so haben Ängste und Sorgen keine Chance.
- Ist man entspannt, so hat man mehr Energie, um Dinge zu erledigen.
- Ist man entspannt, so bleibt das Immunsystem gestärkt und der Körper gesund.
Demnach ist es immens wichtig, zu lernen, wie man sich richtig entspannt.
Eine Entspannungs-Technik, die für mich sehr gut funktioniert (auch unter der Woche), ist Yoga Nidra. Danach fühle ich mich immer wieder aufgeladen und wesentlich fokussierter.
Diese geführte Version nutze ich. Die 25 Minuten sind es definitiv wert.
Alternativ funktioniert für mich ein kurzer (10 Min.) Spaziergang ebenfalls sehr gut.
Carnegie, auch ein Buch für dich?
Wie du merkst, konnte ich sehr viel aus dem Carnegies Klassiker mit nehmen. Carnegie beschreibt sowohl einleuchtend als auch logisch, wie man tatsächlich sorgenfrei(er) leben kann.
„Wie man Freunde gewinnt“, ein weiterer Klassiker von ihm, liegt bereits bei mir parat und bin gespannt, welche „Ahas“ hier auf mich warten.
Wenn meine „Ahas“ auch bei dir geklickt haben, wird es sich auch für dich lohnen, das Buch zu lesen.
So oder so, ich wünsche dir mit einem großen Ausrufezeichen: Sorge dich weniger - lebe!
Deine Susan
Falls du nach weiteren Impulsen für ein entspannteres Leben suchst, guck dir mal die Morgen Routine an! Hier lernst innerhalb von vier Wochen eine kraftvolle Routine aufzubauen und profitierst in deinem Alltag von mehr Gelassenheit und guter Laune!
Whoop! Du hast es bis hierher geschafft zu lesen! Das freut mich wirklich sehr!
Ich hoffe sehr, dass du für dich aus dem Artikel etwas mitnehmen konntest.
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Lass es dir gut gehen!
Deine Susan / eazybreazy